„Verwechselt mich vor Allem nicht!“
Nietzsche gestern, heute und morgen
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844–1900) ist einer der bekanntesten Philosophen der Welt. In Naumburg verbrachte er Teile seiner Kindheit und Jugend, bevor er 1864 zunächst als Student, dann als Universitätsprofessor hinaus in die Welt zog, um das Denken zu verändern.
Das Haus im Weingarten 18 blieb für ihn eine Heimat, die er regelmäßig besuchte. Nach seinem Zusammenbruch 1889 kehrte er dauerhaft zurück und verbrachte als pflegebedürftiger Kranker seine letzten Jahre überwiegend hier.
Die Ausstellung widmet sich Leben und Denken Friedrich Nietzsches. In den kleinen Räumen seines Wohnhauses sind keine persönlichen Gegenstände oder originalen Möbel zu besichtigen. Vielmehr lädt die Ausstellung ein, auf verschiedenen Pfaden dem Phänomen Nietzsche zu folgen, das die Welt bis heute beschäftigt.
Was hat es mit dem Maulwurf an der Wand auf sich? Wieso hängt da ein Regenschirm von der Decke? Wie klingt eine Nietzsche-Komposition? Was sind das für Schatten? Wie schwer wogen die Bücher, mit denen er umherreiste? Hinter jedem Exponat der Ausstellung verbirgt sich ein anderes Zitat und eine andere Facette von Nietzsches Leben und Denken.
Um diese zu erkunden, stehen fünf Audioführungen bereit: Nietzsches Leben, Nietzsches Tiere, Nietzsches Dinge, Nietzsches Begriffe sowie eine eigene Führung für Kinder und alle, die es wieder werden wollen.
Nietzsches Leben
Nietzsches Leben war das eines Wanderers. Die Audiospur nimmt Sie mit auf eine Reise durch seine Stationen von Geburt bis zum Tod. Dabei begegnen Ihnen nicht nur seine Studienorte und Schaffensstätten, Kollegen, Freunde und Bekannte, sondern ebenso Nietzsches Eindrücke von Landschaft und Klima, seine Meinung zum Essen und der Mentalität der Menschen, denen er sich oft nah und fern zugleich fühlte.
Nietzsches Tiere
Regelmäßig treten in Nietzsches Texten Tiere auf: der Bär, der Esel, die Schlange, die Spinne und viele mehr. Der Philosoph nutzt sie und die ihnen zugeschriebenen typischen Eigenschaften – wie Faulheit, Aggression, ein scharfes Auge, Gutmütigkeit oder überbordende Kraft –, um darüber nachzudenken, was der Mensch war, was er ist und was er in Zukunft sein könnte.
Nietzsches Begriffe
Nietzsche hat Begriffe und Formulierungen geprägt, die heute nicht nur fester Bestandteil der Philosophie sind, sondern zum Teil auch in den Alltag Einzug gehalten haben: Du Nihilist! Gott ist tot! Der Übermensch! Doch was bedeuten sie?
Nietzsches Dinge
Nietzsche wusste: Die vom Menschen geschaffene Dinge – Kunst, Technik, Kultur – beeinflussen das Denken grundlegend. Und sie erlauben es, Zusammenhänge anders zu betrachten als zu anderen Zeiten. Von der Brille über das Musikinstrument und den Ofen bis hin zur Schreibmaschine – sie alle haben Spuren in Nietzsches Philosophie hinterlassen.
Kinderspur
Das Denken Friedrich Nietzsche ist nichts Abgehobenes, das nur für Profis interessant und verständlich ist. Seine Philosophie beschäftigt sich mit Fragen, die sich jede und jeder im Leben stellen wird – egal ob man 5, 15, 50 oder 95 Jahre alt ist. Eine Philosophie für alle und keinen!
Hörprobe: In Nietzsches Welt
Hier können Sie einen ersten Eindruck von den Audioführungen der Ausstellung gewinnen: Gedanken und Stimmungen des Philosophen, seinen Notizen, Briefen und Werken entnommen.